Sangiovese

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Sangiovese ist eine der bekanntesten und bedeutendsten roten Rebsorten Italiens. Die Traube ist vor allem für ihre zentrale Rolle in der Herstellung von Weinen wie Chianti, Brunello di Montalcino und Vino Nobile di Montepulciano verantwortlich. Sangiovese wird als die "Herzblut"-Rebsorte Italiens angesehen, da sie in vielen Regionen des Landes weit verbreitet ist und dort für eine Vielzahl von Stilen und Qualitäten sorgt.

Der Ursprung von Sangiovese wird in der Toskana vermutet, wobei die erste Erwähnung der Rebsorte im Jahr 1590 in einem Dokument der Region Florenz zu finden ist. Die genaue Herkunft ist jedoch schwer nachzuvollziehen, da die Traube wahrscheinlich schon in der Antike kultiviert wurde. Über die Jahrhunderte hinweg verbreitete sich Sangiovese in ganz Italien, insbesondere in der Toskana, Umbrien, den Marken und Abruzzen.

Im 19. Jahrhundert trugen italienische Winzer wie Baron Ricasoli, der das Chianti-Rezept weiterentwickelte, dazu bei, Sangiovese als Hauptbestandteil in vielen klassischen italienischen Weinen zu etablieren.

Sangiovese-Trauben sind mittelgroß, mit einer dicken Schale und einer intensiven roten Farbe. Der Wein aus Sangiovese ist bekannt für seine frische Säure, mittlere bis hohe Tanninstruktur und Aromen von Kirschen, Pflaumen, roten Beeren und Gewürzen. Die Rebsorte produziert Weine mit einer guten Lagerfähigkeit, die mit zunehmendem Alter komplexer und eleganter werden.

  • Aromen: Kirsche, Pflaume, Erdbeere, Veilchen, Kräuter, Gewürze (insbesondere schwarzer Pfeffer).
  • Geschmack: Frisch, mit ausgeprägter Säure und Tanninen, die dem Wein Struktur und Lagerfähigkeit verleihen.
  • Farbe: Von hell bis tief rubinrot, je nach Region und Verarbeitung.
  • Alkoholgehalt: In der Regel zwischen 12% und 14%, abhängig von der Region und Weinbereitung.

Anbaugebiete

Sangiovese wird hauptsächlich in Mittel- und Süditalien angebaut, insbesondere in der Toskana, Umbrien, den Marken und Abruzzen. Die bekanntesten DOCG-Weine, die hauptsächlich aus Sangiovese bestehen, sind:

  • Chianti Classico DOCG: Der bekannteste Sangiovese-Wein, der aus der Toskana stammt. Chianti-Weine müssen zu mindestens 80% aus Sangiovese bestehen, wobei der Rest mit anderen Rebsorten ergänzt wird.
  • Brunello di Montalcino DOCG: Ein Wein aus der Region um Montalcino, der zu 100% aus Sangiovese (lokal bekannt als Brunello) hergestellt wird. Brunello di Montalcino zeichnet sich durch seine lange Lagerfähigkeit und Komplexität aus.
  • Vino Nobile di Montepulciano DOCG: Ein weiterer berühmter Sangiovese-Wein aus der Region Montepulciano, der für seine Feinheit und Eleganz bekannt ist.
  • Morellino di Scansano DOCG: Ein Wein aus der südlichen Toskana, der ebenfalls überwiegend aus Sangiovese besteht.

Sangiovese kann auf viele verschiedene Weisen vinifiziert werden, was zu einer breiten Palette von Weinstilen führt. In jüngerer Zeit gibt es auch vermehrt Sangiovese-Weine, die in Barriques (kleinen Eichenfässern) ausgebaut werden, um zusätzliche Aromen von Vanille und Röstaromen zu integrieren.

Die Weine variieren je nach Region, Ertrag und Reifezeit. In einigen Gebieten wie Chianti und Montalcino gibt es strenge Vorschriften, die den Anteil von Sangiovese im Wein vorschreiben. Diese Weine zeichnen sich durch eine mittlere bis hohe Säure und Tanninstruktur aus, die sie hervorragend mit Speisen kombinierbar machen.

Sangiovese ist eine vielseitige und komplexe Rebsorte, die sowohl frische, fruchtige Weine als auch vollmundige, tanninreiche Weine hervorbringt. Ihre Vielseitigkeit in Kombination mit der langen Geschichte und dem hohen Prestige hat Sangiovese zu einer der bekanntesten und geschätztesten Rebsorten der Welt gemacht. Sie ist der Eckpfeiler vieler ikonischer italienischer Weine und ein Symbol der italienischen Weintradition.