Frühburgunder ist eine rote Rebsorte, die vor allem in Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern angebaut wird. Sie ist eine Mutation der bekannteren Rebsorte Spätburgunder (Pinot Noir) und zeichnet sich durch eine frühere Reifezeit aus, was ihr den Namen "Frühburgunder" (früh reifender Burgunder) gibt. Frühburgunder ist besonders in Regionen wie Ahr, Baden und Franken bekannt, wobei er auch in anderen Teilen Deutschlands sowie in einigen Teilen der Schweiz und Frankreichs zu finden ist.
Frühburgunder hat seine Ursprünge in der Familie der Pinot-Sorten. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um eine frühe Variante des Spätburgunders (Pinot Noir), die vermutlich im 19. Jahrhundert durch natürliche Mutation oder Selektion in Weingärten entstanden ist. Diese früh reifende Variante wurde von Winzern geschätzt, da sie eine kürzere Vegetationsperiode benötigt und so in kälteren Klimazonen eine bessere Chance auf eine vollständige Reife hat. Frühburgunder hat seinen Platz in Deutschland als edelste Rotweinrebe nach dem Spätburgunder und wird auch in anderen Ländern wie Frankreich und Luxemburg angebaut.
Frühburgunder zeichnet sich durch eine frühere Reife aus, was ihn besonders für klimatisch kühlere Regionen geeignet macht. Die Trauben werden in der Regel schon früher geerntet als beim Spätburgunder, was einen Vorteil in Jahren mit kürzerem Sommer oder kühlerem Klima darstellt. Die Rebe bevorzugt tiefgründige, gut durchlüftete Böden, die sowohl mineralische als auch fruchtbare Eigenschaften besitzen. Frühburgunder ist in der Regel weniger ertragreich als der Spätburgunder, was zu einer intensiveren Konzentration der Aromen führen kann.
Frühburgunder-Weine sind im Allgemeinen elegant, mit feinen Tanninen, einer moderaten Säure und einer reichhaltigen Frucht. Die Weine zeichnen sich durch Aromen von roten Beeren, Kirschen, Himbeeren und Pflaumen aus, die mit einer dezenten Würzigkeit und Holznoten kombiniert werden können, wenn der Wein im Holzfass ausgebaut wird. Frühburgunder hat in der Regel eine helle, rubinrote Farbe und eine gute Balance zwischen Frische und Fülle. Aufgrund seiner Struktur und Eleganz wird er oft mit Spätburgunder verglichen, ist jedoch im Allgemeinen zugänglicher und weniger komplex, was ihn ideal für den frühen Genuss macht.
Die Weinbereitung des Frühburgunders variiert je nach Winzer und Region. Einige Winzer entscheiden sich für eine klassische Maischegärung, um die fruchtigen Aromen zu betonen, während andere eine Holzfasslagerung vornehmen, um dem Wein mehr Struktur und Komplexität zu verleihen. Der Ausbau im Barrique ist bei hochwertigeren Weinen von Frühburgunder nicht ungewöhnlich, da er dem Wein zusätzliche vanillige, rauchige und würzige Noten verleihen kann.
Frühburgunder wird vor allem in Deutschland in den Weinbaugebieten Ahr, Baden, Franken und Pfalz kultiviert. In der Ahr, einer der bekanntesten Regionen für die Rebsorte, gibt es zahlreiche Weingüter, die sich auf Frühburgunder spezialisiert haben, wie beispielsweise Weingut Meyer-Näkel oder Weingut J. J. Adeneuer. In Baden ist Frühburgunder auch unter dem Namen "Früher Spätburgunder" bekannt und wird vor allem in der Badischen Bergstraße und im Markgräflerland angebaut.
Frühburgunder-Weine passen gut zu einer Vielzahl von Speisen, insbesondere zu gegrilltem Fleisch, Wildgerichten, Pasta mit Fleischsoßen oder auch zu gereiftem Käse. Durch die eleganten Tannine und die fruchtige Frische eignen sie sich auch gut für den frühzeitigen Genuss, können aber bei entsprechender Lagerung auch an Komplexität gewinnen.
Frühburgunder ist eine faszinierende Rotweinsorte, die aufgrund ihrer frühen Reife und eleganten Aromen sowohl in kühleren Regionen als auch in warmen Jahren besonders geschätzt wird. Mit seiner fruchtigen Frische, der moderaten Tanninstruktur und seiner Vielseitigkeit ist er eine hervorragende Wahl für Liebhaber leichter, aber dennoch aromatisch komplexer Rotweine.