Lagrein ist eine rote Rebsorte, die ihren Ursprung in der Region Südtirol im Norden Italiens hat, insbesondere in den südlichen Alpenvororten. Sie ist bekannt für die Herstellung von kräftigen, aromatischen Rotweinen, die sowohl in Italien als auch international an Anerkennung gewinnen. Der Lagrein-Wein ist einer der traditionellsten und markantesten Weine Südtirols.
Lagrein hat eine lange Geschichte in Südtirol und könnte eine der ältesten Rebsorten der Region sein. Die genaue Herkunft ist nicht ganz geklärt, aber es gibt Hinweise, dass sie schon im Mittelalter in dieser Region angebaut wurde. Der Name „Lagrein“ könnte sich vom Wort „Lager“ ableiten, was auf eine Herkunft aus der Nähe von Lagerstätten oder Höhlen hindeutet, was zu der Theorie führt, dass diese Rebe in den südtiroler Bergregionen beheimatet ist.
Über die Jahrhunderte wurde Lagrein durch Winzer und Klöster weiter kultiviert und gepflegt. Im 19. Jahrhundert gewann die Rebsorte aufgrund ihrer hohen Qualität und stabilen Erträge zunehmend an Bedeutung. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Umstände und der Konkurrenz durch andere Rebsorten wurde Lagrein stets als eine der Hauptrebsorten in Südtirol angesehen.
Lagrein ist eine spät reifende Rebsorte, die besonders gut in den hügeligen und warmen Lagen von Südtirol gedeiht. Sie bevorzugt geringere Niederschläge und ein sonniges Klima, das es den Trauben ermöglicht, ihren vollen Geschmack zu entwickeln. Die Reben haben eine hohe Widerstandskraft gegenüber Frost, sind jedoch anfällig für Pilzkrankheiten und benötigen sorgfältige Pflege im Weinberg.
Die Trauben sind mittelgroß und haben eine dunkelblaue bis violette Färbung. Die Dicke der Haut trägt dazu bei, dass Lagrein-Weine tief in der Farbe sind und reich an Polyphenolen. Sie sind bekannt für ihren hohen Tanningehalt und die kräftige Struktur, was sie ideal für eine längere Reifung im Fass macht.
Lagrein-Weine zeichnen sich durch ihre dunkle, rubinrote Farbe aus, oft mit violetten Reflexen. Der Geschmack ist kräftig, mit einer dichten Struktur und reichem Tanningehalt, der den Weinen sowohl Tiefe als auch Komplexität verleiht. Aromen von dunklen Beeren wie Blaubeeren, Schwarzkirschen und Pflaumen sind typisch. Oft kommen auch würzige Noten von Pfeffer, Lakritze, und Kakao zum Vorschein. In reiferen Weinen können zusätzlich Aromen von Tabak, Eiche und getrockneten Kräutern auftreten.
Am Gaumen ist der Lagrein in der Regel vollmundig, mit einer guten Säurestruktur, die die Fruchtigkeit gut unterstützt. Die Weine haben kräftige Tannine, die den Lagrein-Weinen eine lange Lagerfähigkeit verleihen. Lagrein-Weine können sowohl in Edelstahl als auch in Eichenfässern ausgebaut werden, wobei der Fassausbau den Weinen zusätzliche Komplexität und weichere Tannine verleiht.
Lagrein-Weine passen hervorragend zu kräftigen Fleischgerichten, gegrilltem Fleisch, Wild und geschmorten Rindfleischgerichten. Sie sind auch eine gute Wahl zu reifem Käse, besonders Pecorino oder Gorgonzola. Wegen ihrer Tannine und Struktur sind sie ideal für den Zusammenbau von Cuvées und auch als reiner Rotwein ein Genuss.
Wichtige Anbaugebiete
Lagrein wird hauptsächlich in der Region Südtirol angebaut, insbesondere in den Gebieten um die Städte Bozen, Brixen und Meran. Diese Regionen bieten das perfekte Mikroklima für Lagrein, da sie warme Sommertage und kühle Nächte haben, was den Trauben hilft, ihre aromatische Frische und ihre reiche Farbe zu bewahren. Die Sorte wird hier sowohl in einstöckigen Weinbergen als auch in hochgelegenen Lagen kultiviert, was zu einer großen Vielfalt an Weinen führt.
Lagrein ist eine beeindruckende rote Rebsorte, die in Südtirol beheimatet ist und für ihre kräftigen, tiefgründigen Weine bekannt ist. Mit ihrer dichten Struktur, tiefen Farbe und komplexen Aromen eignet sich Lagrein sowohl für den sofortigen Genuss als auch für die Reifung. Die Weine sind ideal zu kräftigen Speisen und bieten eine hervorragende Ausdruckskraft der Südtiroler Weintradition.