Die Weinregion Pfalz stellt sich vor
Deutschlands zweitgrößtes Weinanbaugebiet
Jede dritte Flasche gekauften heimischen Weins in Deutschland kommt aus der Pfalz. Dieses Weinbaugebiet ist mit 23.400 Hektar Anbaufläche das zweitgrößte nach Rheinhessen. Mit einer Rotweinrebfläche von ca. 9000 Hektar, wovon ein großer Teil mit Dornfelder bestückt ist, ist die Weinregion Pfalz das größte Rotweingebiet in Deutschland.
Ähnlich wie in Rheinhessen gibt es viele kleinere Winzer, große Weingüter und Genossenschaften. Die Nähe zu Frankreich, das Mikroklima, die wechselnden Böden und die eigensinnige Stilistik der herausragenden Kellermeister haben vielfältige Weine und Weinstile hervorgebracht.
Deidesheim, Forst, Ungestein, Kallstadt, Wachheim, Ruppertsberg – diese Weindörfer genießen Weltruhm
Die Pfalz liegt eingebettet zwischen dem Saarland im Westen, Rheinhessen im Norden, Baden jenseits des Rheins und dem Elsass im Süden. Das Weinanbaugebiet erstreckt sich über eine Fläche von 85 km und bildet ein kompaktes, zusammenhängendes Anbaugebiet. Es liegt im Südosten der Region entlang der Hänge des Pfälzerwaldes und gliedert sich in zwei Bereiche.
Der nördliche Teil, genannt Mittelhaardt, erstreckt sich von Neustadt im Norden bis Deidesheim, Bad Dürkheim und das Leininger Land bis hinein in das Zellertal. Die dort gelegenen Weindörfer wie Deidesheim, Forst, Ungestein, Kallstadt, Wachheim, und Ruppertsberg genießen schon seit langem einen herausragenden Ruf und sind die teuersten Lagen der gesamten Pfalz.
Von Maikammer, in der Mitte der Deutschen Weinstraße bis Schweigen an der französischen Grenze erstreckt sich die Südliche Weinstraße, der mit Abstand größte Weinbaubereich Deutschlands. In diesem Bereich ist zwar unter den Weißweinsorten ebenfalls der Riesling dominant, aber der Weißburgunder gewinnt hier zunehmend an Bedeutung.
Die deutsche Weinstraße – ein roter Faden durch das Anbaugebiet
Vielen ist die Pfalz durch die Deutsche Weinstraße bekannt, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Weinbaugebiet Pfalz zieht. Wie seine Erfinder behaupten „der beste Werbeeinfall in der Geschichte des deutschen Weinbaus.“ Hunderttausende lassen sich jährlich von den zahlreichen Weinfesten anziehen und genießen die mediterrane Landschaft der Pfalz mit seinem streichelwarmen Klima. Traditionell wird an den Weinfesten aus dem sogenannten Dubbeglas getrunken, einem becherförmigen Gefäß, das einen halben Liter fasst. Um ihn nach wiederholter Füllung noch sicher in der Hand zu halten, hat er noppenartige Einbuchtungen an der Außenseite.
Eine der wärmsten Regionen Deutschlands
Mit rund 1800 Sonnenstunden im Jahr und 11 Grad Celsius durchschnittlicher Jahrestemperatur zählt die Pfalz zu den wärmsten Regionen Deutschlands. Verantwortlich für das milde Klima sind die Hänge vom Pfälzer Wald, die vor kalter Luft und übermäßigen Niederschlägen schützen. Das mediterrane Klima lässt sogar Mandeln, Feigen und Zitronen gedeihen.
Das Bodenprofil in der Pfalz weist markante Unterschiede auf, was sich in den Weinen widerspiegelt. Gerne wechseln die Bodenarten alle 100 Meter. Im Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße bestimmen leichter Ton, Sand, Lehm und Mergel in unterschiedlichen Anteilen den Boden. An der südlichen Weinstraße hingegen sind die Böden lehmhaltiger und damit schwerer und reichhaltiger. In beiden Bereichen finden sich Muschelkalk-, Graphit-, Porphyr- und Schiefertoninseln.
Die Weinregion Pfalz – das größte Riesling Anbaugebiet der Welt
Das Hauptaugenmerk der Winzer liegt auf klassischen Rebsorten, allen voran dem Riesling. Mit mehr als 5500 Hektar Anbaufläche ist der Pfälzer Riesling die Nummer eins in der Pfalz. Seit 2008 ist die Region auch das größte Riesling Anbaugebiet der Welt. Doch auch Weiß- und Grauburgunder sind stark im Kommen. Daneben gehören Kerner, Müller-Thurgau, Silvaner Scheurebe und seit neuestem auch Sauvignon zum vielfältigen Weißwein-Angebot dieser Region. Bei den roten Trauben, die rund 40 % der Rebfläche ausmachen, spielt Dornfelder die Hauptrolle, daneben sind Spätburgunder und Portugieser von besonderer Bedeutung.