Scheurebe

Scheurebe ist eine weiße Rebsorte, die ihren Ursprung in Deutschland hat und heute vor allem in den deutschen Anbaugebieten sowie in Österreich und einigen anderen Ländern verbreitet ist. Sie wurde 1916 vom deutschen Weinbauschullehrer Georg Scheu gezüchtet, daher...


Scheurebe ist eine weiße Rebsorte, die ihren Ursprung in Deutschland hat und heute vor allem in den deutschen Anbaugebieten sowie in Österreich und einigen anderen Ländern verbreitet ist. Sie wurde 1916 vom deutschen Weinbauschullehrer Georg Scheu gezüchtet, daher auch der Name „Scheurebe“. Die Sorte entstand aus der Kreuzung zwischen Riesling und einer wilden Rebsorte namens Bukettrebe, was ihr eine starke Aromatik verleiht.

Scheurebe ist vor allem in Deutschland zu finden, insbesondere in den Anbaugebieten Pfalz, Rheinhessen und Nahe, wo sie ideale Bedingungen zum Wachsen findet. Auch in Österreich, vor allem in Niederösterreich, sowie in Teilen von Kanada und Neuseeland wird die Rebsorte angebaut. In diesen Regionen hat sie sich eine treue Anhängerschaft erarbeitet, vor allem wegen ihrer Aromenvielfalt und ihrer Fähigkeit, sowohl trockene als auch süße Weine zu erzeugen.

Charakteristika und Aromen

Scheurebe-Weine sind bekannt für ihre intensiven aromatischen Eigenschaften, die sie von anderen weißen Rebsorten abheben. Der Wein weist in der Regel fruchtige Aromen von Litschi, Cassis, Grapefruit und Pfirsich auf. Hinzu kommen oft florale Noten von Jasmin oder Akazie. Aufgrund des hohen Aromengehalts wird die Scheurebe häufig mit Gewürztraminer verglichen, obwohl sie im Geschmack meist frischer und lebendiger wirkt.

Die Säurestruktur von Scheurebe-Weinen ist meist angenehm lebendig und sorgt für eine erfrischende Wirkung am Gaumen. Sie kann sowohl als trockener als auch süßer Wein ausgebaut werden, wobei die süßen Varianten häufig mit einer ausgeprägten Fruchtnote und einer balance aus Säure und Süße beeindrucken.

Scheurebe gedeiht am besten in milden bis warmen Klimazonen und bevorzugt gut durchlüftete Böden. Ihre Reben sind relativ robust, was sie für unterschiedliche Anbaubedingungen geeignet macht. Die Rebsorte hat eine gute Resistenz gegenüber Witterungsbedingungen, kann aber in kühlen Jahren oder bei übermäßiger Feuchtigkeit empfindlich auf Pilzkrankheiten reagieren.

Scheurebe wird meist als Einzellesewein vinifiziert, wobei die Trauben häufig nach einer moderaten Gärung in Edelstahltanks ausgebaut werden, um ihre frischen und fruchtigen Aromen zu bewahren. In einigen Fällen wird die Rebsorte auch in Holzfässern ausgebaut, um zusätzliche Komplexität zu erhalten. Besonders beliebt sind auch süße Varianten, die durch den Einsatz von Botrytis (Edelfäule) oder durch späte Lese der Trauben entstehen, was den Wein reichhaltiger und komplexer macht.

Scheurebe-Weine sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit ein idealer Begleiter zu einer breiten Palette von Speisen. Süße Varianten harmonieren hervorragend mit kräftigen Käsesorten, fruchtigen Desserts oder scharfer asiatischer Küche. Trockene Scheurebe lässt sich gut zu Fischgerichten, Sushi oder grilltem Gemüse kombinieren.

Scheurebe ist eine facettenreiche und ausdrucksstarke Rebsorte, die sich besonders durch ihre aromatische Vielfalt auszeichnet. Sie bietet sowohl Liebhabern trockener als auch süßer Weine eine ausgezeichnete Wahl und hat sich in verschiedenen Regionen als vielseitige und ertragreiche Rebsorte etabliert.